Fachtagung des RKI BBW zeigt Wirkung
Einige der renommiertesten deutschen Reha-Wissenschaftler und über 100 Praktiker aus ganz Deutschland diskutierten auf Einladung des RKI BBW am 29. Oktober im Umweltbildungszentrum Berlin-Gatow, welche Faktoren für einen erfolgreichen Reha-Verlauf und die berufliche Integration von Menschen mit einer psychischen Erkrankung entscheidend sind.

„Die berufliche Reha-Landschaft ist in einem Veränderungsprozess, die Angebote differenzieren sich und alle an dem Prozess Beteiligte ? Kostenträger, Mitarbeiter und Teilnehmer ? brauchen ein deutlicher wahrnehmbares Feedback über den Einsatz der Mittel oder die Wirkungsweise eigenen Handelns“, erklärt Andreas Kather, Geschäftsführer des RKI BBW und Veranstalter der Fachtagung „Wirksamkeit in der beruflichen Rehabilitation für Menschen mit einer psychischen Erkrankung“. Das Feedback der über 100 Teilnehmer aus Berufsbildungswerken, Berufsförderungswerken, Beruflichen Trainingszentren, Arbeitsagenturen, Job-Centern und Kliniken belegt, dass das RKI BBW mit der Tagung ein hochaktuelles und wichtiges Thema in den Fokus genommen und mit der Wahl der Referenten und Workshops eine gute Entscheidung getroffen hat.
Mit Will Spikers und Viktoria Arling von der RWTH Aachen, Ernst von Kardorff von der Humboldt-Universität zu Berlin und Stefan Watzke von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, gaben vier der renommiertesten Reha-Wissenschaftler Deutschlands Antworten auf die Frage „Was wirkt?“. Eine lebhafte Diskussion entwickelte sich über Integrationsquoten und die Aussagekraft von Wirksamkeitsstudien. Holger Ziegler von der Uni Bielefeld warf die Frage auf, wie stark sich Wirkung überhaupt abbilden lässt und plädierte für mehr Handlungsoptionen der Leistungserbringer. Einigkeit bestand darin, dass Rehabilitationsbedarfe früh erkannt, medizinisch-psychiatrische und berufliche Rehabilitation enger miteinander verzahnt, der Austausch zwischen den Akteuren intensiviert, einzelne Maßnahmen noch stärker auf die individuellen Biografien und Bedarfe abgestimmt und Teilnehmer schon ab der Zuweisung in Entscheidungsprozesse eingebunden werden müssen. Individuelle Persönlichkeitsfaktoren haben Studien zufolge den größten Einfluss auf den Reha-Verlauf ? insbesondere Selbstbewertung, berufliches Selbstwirksamkeitserleben und Selbstreflexion. Je besser Teilnehmer ihre eigene Situation reflektieren können, desto wahrscheinlicher ist eine erfolgreiche berufliche (Re-)Integration. Diesen Bewusstmachungsprozess gelte es daher aktiv und kontinuierlich zu fördern.
Eine Fortsetzung dieser erfolgreichen Veranstaltung ist bereits angedacht.
Präsentationen und Tonaufnahmen finden Sie im Cloudspeicherdienst OneDrive unter folgendem Link: http://1drv.ms/1NdaS3z.