Südkorea und berufliche Rehabilitation
Der südkoreanische TV-Sender Korean Broadcasting System (KBS) zeigt eine Doku über Inklusion. Das Rotkreuz-Institut ist mit dabei.
Wie können wir einen guten Ausbildungsstandard gewährleisten? Was können wir gegen den Fachkräftemangel unternehmen? Wodurch gelingt Inklusion von Menschen mit Einschränkungen? Diese Fragen beschäftigen nicht nur Menschen hierzulande, sondern zunehmend auch in fernöstlichen Industrieländern wie Südkorea.
Im Juli vergangenen Jahres besuchte ein Kamerateam des südkoreanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders KBS das Rotkreuz-Institut in Berlin-Kladow, um zu dokumentieren, wie in Deutschland mit solchen Themen umgegangen wird. Dabei zeigte sich Produktionsleiter Bokjung Kim über manches erstaunt, was in einem Berufsbildungswerk für selbstverständlich gehalten wird. „In Südkorea gibt es keine staatlich anerkannten Abschlüsse für Berufsausbildungen, aber manche Unternehmen würden sich das wirklich wünschen“, sagte er im Zuge der Filmarbeiten.
Neben der Geschäftsführung interviewte das dreiköpfige Team auch Ausbilder und Teilnehmende in den Ausbildungsbereichen Fahrzeugpflege, IT und Gartenbau. Gefilmt wurden die Beteiligten während der Ausbildungstage. Dabei wurde offensichtlich, dass die Einschränkungen und damit auch die Förderbedarfe individuell sehr verschieden ausfallen. „Man will nicht sein Leben lang von anderen abhängig sein“, erklärte ein Teilnehmer und zog so ein gutes Fazit, dass für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählt. Immerhin ist die Chance, am Ende einen qualifizierten Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erhalten, dank des Berufsabschlusses sehr hoch.
Über die Einblicke in die tägliche Arbeit hinaus waren sie auch hinsichtlich ihrer persönlichen beruflichen Perspektive auskunftsfreudig. Die gezeigten Beispiele und Kommentare sollen den südkoreanischen Zuschauerinnen und Zuschauer dabei helfen, die individuellen, gesellschaftlichen und ökonomischen Chancen durch Inklusion besser zu verstehen.
Mitarbeiterinnen der Bundeagentur für Arbeit und der Gewerkschaft ver.di skizzierten die rechtlichen Rahmenbedingungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt, während Tobias Schmidt als Vorstandsvorsitzender BAG BBW das Leistungsspektrum an den Berufsbildungswerken erklärte.
Bereits am 02.12.2023 unterzeichnete er einen Kooperationsvereinbarung mit der Kangnam Universität in Seoul, auf deren Gelände nun erstmalig eine Einrichtung für junge Koreaner:innen mit Behinderungen entsteht, in der berufliche Kompetenzen vermittelt werden sollen.
Der 48-minütige Filmbeitrag wurde bereits gesendet und ist abrufbar unter:
https://drive.google.com/file/d/1RALbQUhYugjmWE74v_knNdLd08Qv_uZp/view?usp=sharing