Lebhafter Austausch zur Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit in Kladow
Um zehn Uhr treffen sie im Rotkreuz-Institut ein, die 15 Landesreferentinnen und -referenten des DRK. Für drei Tage sind sie aus dem gesamten Bundesgebiet nach Berlin gekommen, um sich als Expertinnen und Experten für Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit fachlich auszutauschen. Am 11. April 2018 steht der Besuch des Berufsbildungswerks und der Jugendhilfe Munita in Kladow auf dem Programm.

Seit mehr als 40 Jahren unterstützt das Rotkreuz-Institut (RKI) junge Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen dabei, sich eine berufliche Perspektive aufzubauen. Vor gut zwei Jahren wurde zusätzlich die Jugendhilfeeinrichtung Munita eröffnet. Sie bietet zunächst vor allem unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten einen sicheren Ort, um anzukommen, Deutsch zu lernen, am Schulunterricht teilzunehmen und sich dann auch beruflich zu orientieren.
Die enge Verzahnung von Jugendhilfe und Berufsbildungswerk, wie sie in Kladow praktiziert wird, gilt als beispielhaft für eine klientenzentrierte und zukunftsorientierte stationäre Jugendarbeit. Dementsprechend groß ist das Interesse der Landesreferentinnen und -referenten an diesem Vor-Ort-Einblick. Von RKI-Geschäftsführer Andreas Kather und dem Leiter der Jugendhilfe, Mathias Stolp, willkommen geheißen und umfassend konzeptionell eingeführt, starten sie einen Rundgang durch die Einrichtungen. Neben Munita besuchen sie auch die Metallwerkstatt und den Ausbildungsbereich IT. Schon dabei entwickeln sich lebhafte Gespräche, auch mit Bewohner/innen und Auszubildenden des RKI.
Wie wichtig der Erfahrungsaustausch ist, zeigt sich später auch an der Diskussionsrunde. An dieser nimmt neben Mathias Stolp auch Michael Scheibe vom Regionalen Sozialen Dienst des Jugendamts Spandau teil. Die Themen „Bezahlbarer Wohnraum für sozial Benachteiligte“, „Zugänge junger unbegleiteter Flüchtlinge in Ausbildung und Beschäftigung“ und „Erzwungene Verselbstständigung mit 18“ sind ebenso brisant wie hoch aktuell. Nach einem bereichernden und erfüllenden Tag in Kladow kehren die 15 DRK-Landesreferent/innen in ihr Hotel zurück.
Dort runden am nächsten Tag Vorträge, unter anderem zur wirkungsorientierten Arbeit mit unbegleiteten Geflüchteten in der stationären Jugendhilfe, das spannende Programm der Tagung ab. Auch für die Mitarbeiter/innen des Rotkreuz-Instituts war der gemeinsame Austausch eine große Bereicherung.